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Die Röntgenkontrastmittel-induzierte
Beeinträchtigung der Nierenfunktion in passagerer und insbesondere
auch in persistierender Ausprägung hat zunehmend die notwendige
Aufmerksamkeit gefunden. Literaturnachweis: Zeitschrift für Kardiologie, Band 91. Z. Kardiol. 91:719-726 (2002) Die folgende Zusammenstellung stellt eine tabellarische Kurzform dar, die für die Mitarbeiter der Städtischen Kliniken Bielefeld erarbeitet wurde. |
Warnhinweis bitte zuerst lesen MerkblattAus der Klinik für
Kardiologie und Internistische Intensivmedizin Prophylaxe des Röntgenkontrastmittel-induzierten
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Höheres Lebensalter (> 70 J) mit internistischen |
Kreatinin mg/dl |
KM-Menge (ml) x |
2.Große Kontrastmittelmengen > 300 ml |
bis 1,4 |
- 300 |
3.Wiederholungsuntersuchungen |
1,5- 3,3 |
150 |
4.Zustände mit vermindertem renalen Blutfluß |
> 3,3 |
<100 |
x Bei diabet. Nephropathie weitere Reduktionder entsprechenden KM-Menge!!
Dehydratation:
Z. n. Nierentransplantation (Chicagos (Sandimmun®), Tacrolimus (Prograf®)
Bei fehlenden Risikofaktoren sollte die
Kontrastmittelgabe 300 ml nicht übersteigen
(alle Angaben für 350 mg Jod/ml).
Hydrierung:oral:
Wenn möglich innerhalb 24 Std. vor Kontrastmittelgabe 2-3 Liter Tee / Wasser oder 1-2 Liter innerhalb 12 Std trinken. Unmittelbar nach Kontrastmittelgabe in gleichen Mengen. (keine feste Nahrung 4 Std. vor dem Kathetereingriff, Trinken in dieser Zeit nur kleine Mengen).
intravenös:
Hydratation i.v. mit NaCl Lösung 09,%. Menge:1 ml/kg Körpergewicht/Std. über 12 Std. (~1000 ml) bis unmittelbar vor und nach Kontrastmittelgabe.
Möglichst Abstand von etwa 8 Tagen vor erneuter Kontrastmittelapplikation einhalten.
Das Kontrastmittel-induzierte Nierenversagen beginnt typischerweise bereits am Tage der Kontrastmittelexposition, deshalb sollte eine evtl. Hämodialyse direkt im Anschluss an eine Untersuchung erfolgen.
Die Ergebnisse der Hepatitis-Serologie und HIV-Testung müssen zur Hämodialyse vorliegen.
Indiziert nur bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz zur Prävention einer drohenden Überwässerung. Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz und zusätzlichen Risikofaktoren (Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus und einem Kreatinin > 4 mg/dl (Clearance < 30 ml/min).
die elektive Kontrastmitteluntersuchung
sollte am Tag der regulären Dialyse stattfinden. Eine außerplanmäßige
Dialyse wird nur bei drohender überwässerung erforderlich. Bei notfallmäßiger
Kontrastmitteluntersuchung kann die Dialyse anschließend durchgeführt
werden oder bei stabilen Kreislaufverhältnissen auch am Folgetag.
Autoren: Friedemann Bahr, Christian Leuner, Horst Kuhn
Klinikum Bielefeld Mitte, Klinik für Kardiolgie und Internistische Intensivmedizin, 33604 Bielefeld,
Teutoburger Str. 50.
Literatur:
Hörl, Walter H. Kontrastmittel-induzierte Nephropathie.Wiener klinische Wochenschrift 2009; 121: 15–32
Bahr F., Gockel B, Reinhardt J, Stolle B, Kuhn H. Selektive Nierenangiografie im Rahmen der Herzkatheteruntersuchung: Pathologische Befunde und therapeutische Konsequenzen. Z Kardiologie (Leserbrief) 2000;89:969-970
Haller C, Kübler W. Röntgenkontrastmittel-induzierte Nephropathie: Pathogenese, Klinik, Prophylaxe. Dtsch med Wschr 1999;124:332-336
Heupler F A. Committee of the Society for Cardiac Angiography and Interventions. Guidelines for performing angiography in patients taking metformin. Cathet Cardiovasc Diag 1998; 43:121-132
Letzte Bearbeitung durch Dr. Leuner am 21.08.2010